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Satzungsimpulse

Die Satzung des VfB Stuttgart e.V. ist ein über Jahre gewachsenes Konglomerat aus Paragrafen, die im Zuge der Ausgliederung weiter verschlimmbessert wurde. Dies sieht man glücklicherweise auch beim VfB wohl so und hat zur Überarbeitung der Satzung eine Kommission eingesetzt, die nun schon seit einigen Monaten an der Satzung arbeitet. Besonders die Ereignisse der ersten Wochen in diesem Jahr haben mich dazu motiviert, mir ebenfalls weitere Gedanken zur Satzung zu machen und so habe ich Anfang März der Satzungskommission einige Impulse zu Diskussion zukommen lassen. Diese möchte ich in Auszügen im Folgenden dokumentieren.


Die Satzung des VfB Stuttgart e.V. bedarf einer Überarbeitung, das haben nicht zuletzt die vergangenen Wochen mehr als deutlich gezeigt. Umso mehr unterstützte ich die Arbeit der Kommission innerhalb des VfB, die sich mit einer Neufassung der Satzung beschäftigt. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen und ein paar Gedanken und Impulse zur Diskussion innerhalb der Arbeitsgruppe zu teilen.


Mein Ziel ist es dabei nicht, die Satzung komplett neu zu schreiben oder für alle Aspekte konkrete Formulierungen vorzuschlagen. Vielmehr geht es mir dabei um Themen, die meiner Auffassung nach in einer zukünftigen Fassung Berücksichtigung finden sollten. Ich habe einige Themenfelder identifiziert, die ich im Folgenden betrachten und teilweise mit Vorschlägen näher erläutern will. Einige Dinge sind auf eine kurzfristige Umsetzung ausgelegt, andere müssen sicherlich aufgrund ihres Umfanges und Komplexität eher mittel- und langfristig betrachtet werden.

Gesellschaftliche Verantwortung

Der VfB Stuttgart ist der größte Verein in Baden-Württemberg und hat auch über die Stadtgrenzen Stuttgarts hinaus eine nicht zu unterschätzende Strahlkraft. Dieser gesellschaftlich wichtigen Rolle sollte der VfB sowohl in seiner Außendarstellung als auch dem konkreten Handeln gerecht werden. Erfreulicherweise konnten hier im letzten Jahr schon einige Fortschritte erzielt werden, egal ob es um Inklusion im Rahmen von VfBfairplay, die Unterstützung des Behindertensports oder das Bekenntnis zur Gleichheit aller Menschen (Regenbogen-Trikot) geht. Dies sollte auch in der Satzung reflektiert werden, eine entsprechend ausformulierte Präambel würde sich anbieten. Eine Formulierung könnte zum Beispiel lauten:

„Der VfB Stuttgart e.V. blickt seit seiner Gründung im Jahre 1893 auf eine lange Tradition zurück. Wir sind stolz auf diese Tradition und begreifen diese als wertvollen Bestandteil unseres Selbstverständnisses als einer der größten Sportvereine in Baden-Württemberg und Deutschland. Gleichzeitig ist unsere Tradition aber auch Auftrag und Verpflichtung, den VfB Stuttgart mit Blick auf die Zukunft in einem sich verändernden Umfeld beständig weiterzuentwickeln.
Der VfB Stuttgart bekennt sich zur Gleichheit aller Menschen, unabhängig von deren Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe, Sprache, Religion oder sexuellen Orientierung und fördert Toleranz und Respekt im gegenseitigen Miteinander. Der VfB ist parteipolitisch neutral und vertritt die Werte der freiheitlichen demokratischen Grundordnung.“

Alternativ könnte auch darüber nachgedacht werden, eine entsprechende Formulierung in §1 der Satzung zu verankern.
Auch ein Hinweis auf die Verwendung der männlichen Form aufgrund der besseren Lesbarkeit sollte ergänzt werden. Noch besser wäre natürlich, wenn man im gesamten Text eine neutrale Form verwendet, sofern es hier keine rechtlichen Bedenken gibt (weil z.B. noch nicht alle Schreibweisen in den Duden aufgenommen wurden und daher nicht der offiziellen deutschen Rechtschreibung entsprechen)

Formale Ausgestaltung der Satzung

Formulierung aktuell / aus §16, Absatz 3 b)

bb) Der vorgeschlagene Kandidat muss Vereinsmitglied sein und muss zum Zeitpunkt der Mitgliederversammlung das fünfunddreißigste Lebensjahr, darf aber noch nicht das fünfundsiebzigste Lebensjahr vollendet haben.

cc) Der Vorschlag muss qualifizierte Bewerbungsunterlagen des Kandidaten, insbesondere Nachweise darüber enthalten, dass der vorgeschlagene Kandidat über eine mindestens zehnjährige Erfahrung in wirtschaftlichen Angelegenheiten in einer hohen Managementposition oder in einer vergleichbaren Führungsposition und/oder im aktiven Leistungssport verfügt.

Vorschlag

Vorgeschlagene Kandidat:innen müssen alle folgenden Voraussetzungen erfüllen:


– Bestehende, mindestens 10 jährige ununterbrochene Mitgliedschaft im VfB Stuttgart e.V.
– Alter zum Zeitpunkt der Wahl zwischen 35 und 70 Jahren

Zudem müssen mit der Übergabe qualifizierter Bewerbungsunterlagen Erfahrung in mindestens einem der folgenden Aspekte nachgewiesen werden:

– 10 Jahre Erfahrung in einer hohen Managementposition in der freien Wirtschaft
– 10 Jahre Erfahrung in einer dem Präsidentenamt vergleichbaren Führungsposition in Kultur, Wissenschaft oder Politik
– 10 Jahre Erfahrung in einer hohen Führungsposition im aktiven Leistungssport
– 10 Jahre Erfahrung als aktiver Leistungssportler

(In diesem Vorschlag habe ich eine aus meiner Sicht überfällige Anpassung der notwendigen Vereinszugehörigkeit auf 10 Jahre eingearbeitet und dazu das Höchstalter auf 70 Jahre herabgesetzt.)

Gremien und Organe

Verhältnis von e.V. und AG

„Dynamischere“ Strukturen

Wahlen, Abstimmungen und Fristen


Gerne kann über diese Ansätze diskutiert werden, auch kontrovers. Dabei bitte ich nur zu bedenken, dass zum einen keine rechtliche Prüfung erfolgt ist (der manches vielleicht nicht standhalten würde) und es sich hier zum anderen um dem VfB völlig unverbindlich überlassene Ideen handelt, die zwar in die Diskussion mit einfließen können, aber mitnichten in irgendeiner Art und Weise dann tatsächlich umgesetzt werden müssen. Dies zu entscheiden obliegt zunächst der Satzungskommission und schlussendlich natürlich der Mitgliederversammlung als oberstem Vereinsorgan, sollte davon etwas zur Abstimmung gelangen. Ich habe es aber schlicht als meine persönliche Pflicht als Mitglied empfunden, diese Möglichkeit zu nutzen und einen kleinen Beitrag zur Weiterentwicklung des VfB zu einem modernen Verein zu leisten. Und dabei Manches vielleicht auch etwas „radikaler“ zu denken …

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